Plasmavorbehandlung in der Automobilindustrie
Als international führender Zulieferer und Partner von Automobilherstellern spielt Valeo auch in Deutschland eine wichtige Rolle: Mit 28 Standorten, acht Forschungs- und Entwicklungszentren sowie 7200 Beschäftigten macht der französische Konzern ein Drittel seines weltweiten Umsatzes hierzulande. Zum Hauptgeschäft zählen neben Bremsen un der (Kunststoff-)Kupplungshydraulik auch die Aktuatorik, ein Teilgebiet der Getriebe- und Antriebstechnik. In dieser Schlüsseltechnologie zählt Valeo zu den Marktführern; auch dank hochmoderner Montagelinien, in denen das Unternehmen auf die Aktivierung mit Plasma von Tantec setzt; unter anderem, wenn es darum geht, die Adhäsionskraft von Klebstoffverbindungen zu verbessern. Der große Vorteil der Oberflächenvorbehandlung mittels Atmosphärenplasma: Da keine Gegenelektrode notwendig ist, muss das Substrat nicht zusätzlich geerdet werden, was eine gezielte Bearbeitung ermöglicht.
„In der elektromagnetischen Aktuatorik ist es entscheidend, dass die Magneten an Ort und Stelle bleiben. Die Plasmaaktivierung muss hier verlässlich für maximalen Halt sorgen.“
Dass das Unternehmen in dieser Zukunftstechnologie auf das PlasmaTEC-X System setzt – als Teil des Standardsortiments von Tantec – erklärt Valeo-Ingenieur Peter Ruppert mit dessen hohen Qualitätsstandards: „In der elektromagnetischen Aktuatorik ist es entscheidend, dass die Magneten an Ort und Stelle bleiben. Die Plasmaaktivierung muss hier verlässlich für maximalen Halt sorgen.“ Und welche weiteren Kriterien zählen bei der Wahl eines Anbieters von Atmosphärenplasma? Ausschlaggebend sei neben möglichst niedrigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten die reibungslose Reproduzierbarkeit, sagt der Prozess- und Verfahrenstechniker im Bereich Maschinenbau. „Ein System der Plasmareinigung sollte nicht nur sicher, effizient und günstig sein, sondern muss immer gleichmäßige Ergebnisse liefern.“
Die Plasmaanlage von Tantec erfülle alle maßgeblichen Anforderungen, insofern sie kompakt und leicht sei, störungs- sowie wartungsfrei und eine hohe Produktionsgeschwindigkeit biete. Ein weiteres Plus in den Augen des Ingenieurs: „Das System ist einfach zu installieren, bedienerfreundlich und flexibel einsetzbar.“ Hintergrund ist, dass durch die Kombination des AirTECSystems mit einem universellen Spannungsversorgungsmodul keine Justierungen oder Einstellungen nötig sind.
Roboterfähig, robust und skalierbar: Systemabsaugung nach Maß von FlensTech
Auch bei der Bekämpfung unerwünschter Folgen von Plasma- und Coronavorbehandlungen zahlt sich für Valeo die langjährige Zusammenarbeit mit dem Tantec Vertrieb aus. Diese Geschäftsbeziehung eröffnete den Kontakt zu dessen Schwesterunternehmen FlensTech, das speziell für Plasmadüsen Systemabsaugungen entwickelt hat, welche die Ausbreitung schädlicher Gase bereits am Entstehungsort verhindern. Als problematisch gelten vor allem Ozon und Stickoxide, weil sie die Gesundheit gefährden und zur Korrosion von Maschinenteilen führen können. Die innovative Lösung von FlensTech: eine individuell zugeschnittene Absauganlage, die während des Gebrauchs von atmosphärischem Plasma nur wenige Zentimeter vom Entstehungsort entfernt die nitrosen Gase punktgenau absaugt und nach außen ableitet. Bei dieser hochpräzisen Form der Absaugung von Emissionen ist ein deutlich geringerer Energieaufwand nötig als bei Verfahren, die große Teile der Umgebungsluft der Maschine absaugt: Je nach Geschwindigkeit und Form des Substrats liegt bei der Systemsaughaube von FlensTech der Luftverbrauch bei nur 200-400 m3/Stunde.
„Die Haube von FlensTech lässt sich als neue Komponente ohne weitere Extrakosten in unser Maschinen-Equipment integrieren.“
Im Fall von Valeo kam für FlensTech eine zusätzliche Herausforderung hinzu: Weil bei deren Plasmaanlage die Plasmadüsen im Dreieck angeordnet sind und drei Einzelhauben in der Nähe der zu behandelnden Substrate keinen Raum finden würden, war eine Sonderanfertigung gefragt. Also entwarf das Team von FlensTech, das über drei Jahrzehnte Erfahrung in der Kunststoffbranche mitbringt, in enger Kooperation mit Valeo eine Sonderanfertigung der Absaughaube: ein maßgeschneidertes Design, das roboterfähig, robust sowie skalierbar ist und zuvor umfangreiche Machbarkeitstests im Technikum Flensburg durchlaufen hat. Hierbei wird unter realen Bedingungen die Temperaturentwicklung in der Absaugleitung ermittelt. Teil dieser Service-Leistung ist, dass jeder Kunde noch vor der Inbetriebnahme alle Informationen über den Volumenstrom erhält, um die optimale Saugleistung für das Emittieren von Ozon und Stickstoff nicht eigenhändig evaluieren zu müssen.
Neben der Sicherheit und Effizienz sowie der Energie-, Kosten- und Zeiteinsparung aufgrund individueller Paketlösungen nennt Ingenieur Ruppert schließlich noch einen weiteren Vorteil der Absauganlage: „Die speziell angepasste Systemsaughaube von FlensTech lässt sich als neue Komponente ohne weitere Extrakosten in unser Maschinen-Equipment integrieren.“ Bei anderen Absauganlagen dagegen sei man gezwungen, zusätzlich ein externes Steuerungssystem zu erwerben, so Ruppert. „Das ließe sich zwar in unsere Maschinensteuerung integrieren, wäre aber mit Mehraufwand verbunden, den man durch die Nutzung der Systemabsaugung von FlensTech einsparen kann.“